Die Einteilung der Skoliose erfolgt in der Regel anhand verschiedener Faktoren, darunter Zeitpunkt der Entstehung, Grad der Krümmung, Ursache und Lokalisation. Alle diese Punkte werden vom Arzt in der Diagnostik erfasst und zu einer komplex anmutenden Diagnose zusammengefasst um die Skoliose zu beschreiben (zu klassifizieren). Es müssen die 5 „W“- Fragen wie: Wann? Warum? Wo? Wie schwer? und Wohin? beantwortet werden. Hier können viele Fehler entstehen. Dementsprechend ist die Konsultation eines Skoliose-Spezialisten zwingend anzuraten.
In der Analyse der Bilder wird festgestellt, in welchem Bereich die Krümmung der Wirbelsäule am Stärksten ausgeprägt ist. Dabei ist die Lage des sog. Scheitelwirbels von besonderer Bedeutung. Er ist der Wirbel in der Wirbelsäule, der den maximalen seitlichen Krümmungswinkel (Cobb-Winkel) bei einer Skoliose aufweist. Bei der Diagnose und Beurteilung von Skoliose ist es wichtig, den Scheitelwirbel zu identifizieren, da er ein Schlüsselindikator für die Schwere der Krümmung, als Referenzpunkt für die Behandlung, Überwachung des Fortschreitens der Skoliose und die Beurteilung der Wirksamkeit der Behandlung dient.
Am Häufigsten sind Skoliosen der Brustwirbelsäule, die zur rechten Seite (rechts-konvex) abweichen. Die Folge ist eine Gegen-Krümmung der Lendenwirbelsäule nach links (links-konvex). Die Haupt- und Nebenkrümmung sind Begriffe, die in der Diagnose und Behandlung von Skoliose verwendet werden. Die Hauptkrümmung ist die primäre seitliche Krümmung der Wirbelsäule, die bei Skoliose diagnostiziert wird. Sie ist die größte seitliche Abweichung von der normalen Wirbelsäulenachse. Die Hauptkrümmung ist der Hauptfokus der Behandlung, da sie die größte Auswirkung auf die Körperhaltung und Funktion hat. Die Nebenkrümmung ist eine zusätzliche seitliche Krümmung der Wirbelsäule, die oft in Verbindung mit der Hauptkrümmung auftritt. Sie kann oberhalb oder unterhalb der Hauptkrümmung auftreten und ist in der Regel kleiner als diese. Die Nebenkrümmung ist jedoch wichtig zu berücksichtigen, da sie die Gesamtkonfiguration der Wirbelsäule beeinflusst.